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Ars docendi 5/2020

Ars docendi 5/2020

Vorwort – premessa – Foreword [Adami]

Es schneit – man fühlt sich wie in einer Blase – abgeschnitten von den Anderen, man hört weniger, bekommt weniger mit als sonst – es scheint so, als seien wir alle eingesperrt in unsere Angst, in unsere Unsicherheit, wie sind nicht mehr proaktiv, wir reagieren – z. T. in letzter Sekunde – auf ein Virus, das viel mehr zu zerstören scheint als man gemeinhin annimmt. 

Etwas scheint verloren: der gemeinsame Diskurs, das Miteinander, der Austausch – Unsicherheit regiert. Und das ist schade. Möglicherweise gäbe es andere Wege mit dem Virus umzugehen als sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Aber vielleicht ist das auch nur ein Eindruck, der so nicht in allen europäischen Ländern stimmig ist. 

Wir werden uns in dieser letzten Nummer des Jahres 2020 nicht mehr dem Virus und seinen Folgen für den Latein- und Griechischunterricht widmen. Wir wollen wieder den Weg des Austausches zwischen der deutsch- und italienischsprachigen Welt gehen – ein großes Ziel, das wir mit Ars docendi verfolgen wollen, und diesen Weg diesmal coronafrei gehen. 

Das Thema, das in dieser Nummer im Vordergrund steht, ist der Mythos und die Möglichkeiten seiner Rezeption sowohl chronologisch wie geographisch. Daneben steht eine Betrachtung der Hymnologie und ihrer Rezeption. R. Weissengruber hat einen interessanten Essay über die Verflechtungen von Latein und Musik verfasst, M. Korn schreibt über einen Aspekt des Latein- und Griechischunterrichts, der uns nie loslassen wird, nämlich über Bewertungsformen und -möglichkeiten bei schriftlichen Testarbeiten. 

Zusätzlich wird ein weiteres, für uns immer grundlegendes Thema aufgenommen: Stefano Quaglia reflektiert über die Bedeutung und den Reichtum antiker Texte und die Wichtigkeit einer angemessenen Übermittlung und Vermittlung in heutiger Zeit. 

Die Beiträge in dieser Nummer kommen aus Kampanien, Rom, Verona, Bozen, Linz und Leipzig – wir freuen uns sehr, dass dieser grenzübergreifende Austausch diesmal wirklich sehr deutlich sichtbar wird. 

Wir wünschen eine anregende Lektüre, ein schönes Weihnachtsfest und alles, alles Gute für 2021!

Martina Adami